Der Mensch vor Gott wohl selig ist, SWV 129 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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'''Description:''' Psalm 32 from the [[Becker Psalter]]. | '''Description:''' Psalm 32 from the [[Becker Psalter]]. | ||
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<tr><td valign="top" width=25%> | |||
{{Text|German| | |||
''Modernized spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Der Mensch für Gott wohl selig ist, | |||
Dem die Sünd ist vergeben | |||
Aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | |||
Der uns erwarb das Leben, | |||
Deckt zu all unser Missetat, | |||
Zahlt, was er nicht verschuldet hat, | |||
Durch sein Blut, Tod und Wunden. | |||
{{Vs|2}} Wer auf ihn setzt sein Zuversicht, | |||
Der steht in Gottes Hulde, | |||
Er kommt nicht in das streng Gericht, | |||
Durchstrichen ist sein Schulde, | |||
Doch muss solch Herz in wahrer Reu | |||
Sein Sünd bekennen ohne Scheu | |||
Und Zuflucht han zur Gnade. | |||
{{Vs|3}} Da ich mein Sünd verschweigen wollt, | |||
Bracht mirs unsäglich Schmerzen, | |||
Ich wüsst nicht, wo ich bleiben sollt, | |||
So sehr drückt michs am Herzen, | |||
Das Mark verschwand mir im Gebein | |||
Für großer Angst der Seelen mein. | |||
Der Herzwurm mich stets naget. | |||
{{Vs|4}} Drum mein Herz endlich brach herfür, | |||
Konnt's nicht länger verhelen. | |||
Ich sprach: Ich will Herr Gott für dir | |||
Rein beichten was mich quälet. | |||
Sobald ich nur um Gnade bat, | |||
Vergabst du mir die Missetat, | |||
Damit ich dich erzürnet. | |||
{{Vs|5}} Drum mein Herz endlich brach herfür, | |||
konnt's nicht länger verhelen. | |||
Ich sprach: Ich will Herr Gott für dir | |||
rein beichten was mich quälet. | |||
Sobald ich nur um Gnade bat, | |||
vergabst du mir die Missetat, | |||
damit ich dich erzürnet.}} | |||
</td><td valign="top" width=25%> | |||
<br><br><br><poem> | |||
{{Vs|6}} Dafür all Heilign in gemein | |||
Zu rechter Zeit dich bitten. | |||
Du wolltest ihn'n genädig sein, | |||
Ob sie wär'n aus geschritten. | |||
Du nimmst dich ihr in Gnaden an. | |||
Wenn dein Fluten gehn heran, | |||
Werden sie nicht verderbet. | |||
{{Vs|7}} Du bist mein Schirm, wirst durch dein Gnad | |||
Für Angst mich wohl behüten, | |||
Dass ich errettet, frühe und spat | |||
Fröhlich rühm deine Güte. | |||
Du zeigest uns den rechten Weg | |||
Zu gehen auf des Lebens Steg | |||
Durch dein Antltz geleitet. | |||
{{Vs|8}} Seid doch nicht wie das dumme Vieh, | |||
Das nichts weiß noch verstehet. | |||
Mit Zaum und G'biss hat man viel Müh, | |||
Ehe es zur Hand recht gehet. | |||
Bedenkt doch, dass ihr Menschen seid, | |||
Die willig sollten allezeit | |||
Gott ihrem Schöpfer folgen. | |||
{{Vs|9}} Der gottlos Hauf findet viel Plag, | |||
Sein Lohn wird er empfangen. | |||
Wer hofft in Gott und folgt ihm nach, | |||
Den wird die Güt umfangen. | |||
Seid fröhlich, lieben Christenleut, | |||
Des Herren Gnad bringt euch zur Freud, | |||
Ewig sollt ihr Gott preisen. | |||
</poem></td><td valign="top" width=25%> | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Der Menſch für Gott wol ſeelig iſt, | |||
Dem die Sünd iſt vergeben | |||
Aus lauter Gnad durch Jeſum Chriſt, | |||
Der uns erwarb das Leben, | |||
Deckt zu all unſer Miſſethat, | |||
Zahlt, was er nicht verſchuldet hat, | |||
Durch ſein Blut, Todt und Wunden. | |||
{{Vs|2}} Wer auff ihn ſetzt ſein Zuverſicht/ | |||
Der ſteht in Gottes Hulde/ | |||
Er kömpt nicht in das ſtreng Gericht/ | |||
Durchſtrichen iſt ſein Schulde. | |||
Doch muß ſolch Hertz in wahrer Rew | |||
Sein Sünd bekennen ohne Schew | |||
Und Zuflucht han zur Gnade. | |||
{{Vs|3}} Da ich mein Sünd verſchweigen wolt, | |||
Bracht mirs unſäglich Schmertzen/ | |||
Ich wuſt nicht/ wo ich bleiben ſolt/ | |||
So ſehr druckt michs am Hertzen/ | |||
Das Marck verſchwand mir im Gebein/ | |||
Für groſſer Angſt der Seelen mein/ | |||
Der Hertzwurm mich ſtets naget. | |||
{{Vs|4}} Schwer deine Hand war über mir/ | |||
Druckt mich ohn alle Maſſe/ | |||
Tag und Nacht ich nicht ruht dafür/ | |||
Woltſt nur kein Frieden laſſen/ | |||
Darvon vergieng meins Lebenskrafft/ | |||
Wie Laub und Gras/ wenns ohne Safft/ | |||
Von ſteter Hitz verdorret. | |||
{{Vs|5}} Drumb mein Hertz endlich brach herfür, | |||
Kunds nicht länger verhelen/ | |||
Ich ſprach: Ich will HErr GOtt für dir | |||
Rein beichten was mich quelet/ | |||
So bald ich nur umb Gnade bat/ | |||
Vergabſtu mir die Miſſethat/ | |||
Damit ich dich erzürnet.}} | |||
</td><td valign="top" width=25%> | |||
<br><br><br><poem> | |||
{{Vs|6}} Dafür all Heilgn in gemein | |||
Zu rechter Zeit dich bitten/ | |||
Du wolteſt ihnn genedig ſeyn/ | |||
Ob ſie wern aus geſchritten/ | |||
Du nimſt dich ihr in Gnaden an/ | |||
Wenn dein Fluten gehn heran/ | |||
Werden ſie nicht verderbet. | |||
{{Vs|7}} Du biſt mein Schirm/ wirſt durch dein Gnad/ | |||
Für Angſt mich wohl behüten/ | |||
Daß ich errettet/ frühe und ſpat | |||
Fröhlich rühm deine Güte. | |||
Du zeigeſt uns den rechten Weg/ | |||
Zu gehen auff des Lebens Steg/ | |||
Durch dein Antltz geleitet. | |||
{{Vs|8}} Seyd doch nicht wie das tumme Vieh/ | |||
Das nichts weiß noch verſtehet/ | |||
Mit Zaum und Gbiß hat man viel Müh/ | |||
Ehe es zur Hand recht gehet/ | |||
Bedenckt doch daß ihr Menſchen ſeyd/ | |||
Die willig ſolten allezeit/ | |||
Gott ihrem Schöpffer folgen. | |||
{{Vs|9}} Der gottloß Hauff findet viel Plag/ | |||
Seinn Lohn wird er empfahen. | |||
Wer hofft in Gott/ und folgt ihm nach/ | |||
Dem wird die Güt umbfahen/ | |||
Seyd fröhlich lieben Chriſtenleut/ | |||
Des HErren Gnad bringt euch zur Frewd/ | |||
Ewig ſolt ihr Gott preiſen. | |||
</poem></td> | |||
{{top}} | |||
{{Text|German| | {{Text|German| | ||
1 | ''Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:'' | ||
{{Vs|1}} Der Mensch vor Gott wohl selig ist, | |||
dem die Sünd ist vergeben | dem die Sünd ist vergeben | ||
aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | ||
Line 29: | Line 191: | ||
durch sein Blut, Tod und Wunden. | durch sein Blut, Tod und Wunden. | ||
2 | {{Vs|2}} Wer auf ihn setzt sein Zuversicht, | ||
der steht in Gottes Hulde, | der steht in Gottes Hulde, | ||
er kommt nicht in das streng Gericht, | er kommt nicht in das streng Gericht, | ||
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doch muß solch Herz in wahrer Reu | doch muß solch Herz in wahrer Reu | ||
sein Sünd bekennen ohne Scheu | sein Sünd bekennen ohne Scheu | ||
und Zuflucht han zur Gnade. | und Zuflucht han zur Gnade.}} | ||
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3 | <poem><br><br><br> | ||
{{Vs|3}} Da ich mein Sünd verschweigen wollt, | |||
bracht mirs unsäglich Schmerzen, | bracht mirs unsäglich Schmerzen, | ||
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damit ich dich erzürnet. | damit ich dich erzürnet. | ||
9 | {{Vs|9}} Der gottlos Hauf findet viel Plag | ||
sein Lohn wird er empfangen, | sein Lohn wird er empfangen, | ||
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Revision as of 15:21, 18 December 2019
Music files
ICON | SOURCE |
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- (Posted 2019-04-20) CPDL #54009:
- Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-04-20). Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MS = modernized spelling, OS = original spelling MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
- Editor: James Gibb (submitted 2017-08-23). Score information: A4, 1 page, 33 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Der Mensch vor Gott wohl selig ist, SWV 129
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 32
2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 32
3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 33
Description: Psalm 32 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
German text Modernized spelling: |
6 Dafür all Heilign in gemein |
German text Original spelling: |
6 Dafür all Heilgn in gemein |
German text Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling: |
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