Herr, hader mit den Hadern mein, SWV 132 (Heinrich Schütz): Difference between revisions

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:'''Edition notes:''' Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. {{MXL}}
:{{EdNotes|Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.}}


==General Information==
==General Information==
'''Title:''' ''Herr, hader mit den Hadern mein, SWV 132''<br>
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{{Lyricist|Cornelius Becker}}
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{{Pub|1|1628|in ''{{NoComp|Psalmen Davids, Op. 5|Heinrich Schütz}}''. Revised by Schütz in 1661|no=35}}{{Pub|2|1957|by Walter Blankenburg in ''Neue Schütz-Ausgabe, Vol. 6''}}
{{Pub|1|1628|in ''{{NoComp|Psalmen Davids, Op. 5|Heinrich Schütz}}''. Revised by Schütz in 1661|no=35}}
 
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'''Description:''' Psalm 35 from the [[Becker Psalter]].
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'''External websites:'''
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==Original text and translations==
==Original text and translations==
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{{Text|German|
{{Text|German|
''Modernized spelling:''
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{{Vs|1}} Herr, hader mit den Hadern mein,
{{Vs|1}} Herr hadder mit den Haddern mein/
wenn meine Feind anfangen,
Wenn meine Feind anfahen/
bestreit sie durch die Stärke dein,
Beſtreit ſie durch die Stärcke dein
du kannst sie recht empfangen,
Du kannſt ſie recht empfahen/
nimm dein Schild zur Hand,
Nim dein Schild zur Hand,
und tu Widerstand,
Und thu Wiederſtand,
zuck dein Wehr und Spieß,  
Zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach g'wiss,
Schlag drein, mein Seel mach gwiß,
daß du mein Hilf wollst bleiben.
Daß du mein Hülff wolſt bleiben.


{{Vs|2}} Das bringt den Feinden Spott und Hohn,
{{Vs|2}} Das bringt den Feinden Spott und Hohn/
die meiner Seel nachstehen,
Die meiner Seel nachſtehen/
sie falln zurück, mit Schand davon
Sie falln zurück/ mit Schand darvon
wie Spreu vom Wind vergehen.  
Wie Spreu vom Wind vergehen/.
Der Engel des Herrn
Der Engel des HErrn
schlag sie weit und fern,
Schlag ſie weit und fern/
auf finsterem Weg  
Auff finſterem Weg
und schlüpfrigm bösen Steg.
Und ſchlipffrigm böſen Steg.
Dein Macht sie stürz zu Boden.
Dein Macht ſie ſtürtz zu Boden.


{{Vs|3}} Ohn Ursach sie gestellet han
{{Vs|3}} Ohn Urſach ſie geſtellet han
viel Netz und heimlich Stricke.
Viel Netz und heimlich Stricke/
Ein Grub bereitet, dass sie fahn
Ein Grub bereitet/ daß ſie fahn
mein Seel durch ihre Tücke.
Mein Seel durch ihre Tücke/
Schaff, dass auf sie fall
Schaff/ daß auff ſie fall
Unglück ohne Zahl
Unglück ohne Zahl/
ihr Netz sie berück
Ihr Netz ſie berück
und ihr selbst eigne Tück,
Und ihr ſelbſt eigne Tück,
zum Fallstrick ihnen werde.
Zum Fallſtrick ihnen werde.


{{Vs|4}} Mein Seel, o Herr, muss freuen sich
{{Vs|4}} Mein Seel, O HErr, muß freuen ſich
ob deiner Hilf so reiche,
Ob deiner Hülff ſo reiche.
aus all mein Kräften lob ich dich,
Aus all meinn Kräfften lob ich dich/
Herr Gott, wer ist dir gleiche?  
HErr Gott/ wer iſt dir gleiche?
Du nimmst dich des an,
Du nimbſt dich des an/
dem von jedermann
Dem von jedermann
Gewalt widerfährt,  
Gewalt wiederfehrt,
dein Schutz den Feinden wehrt,
Dein Schutz den Feinden wehrt/
sonst wär der Arm vertilget.
Sonſt wär der Arm vertilget.


{{Vs|5}} Falsch Zeugnis wider mich man führt
{{Vs|5}} Falſch Zeugnis wieder mich man führt/
ein Sach mir auf zu dringen,  
Ein Sach mir auff zu dringen,/
Undank mir für mein Wohltat wird,
Undanck mir für mein Wolthat wird/
in Herzleid mich zu bringen,
In Hertzleid mich zu bringen/
ist ihr Sinn gericht,
Iſt ihr Sinn gericht/
ich habs um sie nicht
Ich habs umb ſie nicht
verdient, das weiß ich
Verdient/ das weis ich/
ihr Leid betrübte mich
Ihr Leid betrübte mich/
und ging mir nah zu Herzen.
Und gieng mir nah zu Hertzen.


{{Vs|6}} Wenn sie sich legten krank zu Bett
{{Vs|6}} Wenn ſie ſich legten kranck zu Bett/
trug ich drob Leid und Schmerzen.
Trug ich drob Leid und Schmertzen.
Mit Fasten ich meim Leib wehtät
Mit Faſten ich meim Leib weh thet/
und bat für sie von Herzen.
Und bat für ſie von Hertzen/
Ich hielt sie für Freund
Ich hielt ſie für Freund
brüdelich gemeint
Brüdelich gemeynt
und ging ganz traurig
Und gieng ganz traurig
als wenn ich grämet mich
Als wenn ich gremet mich
ob meiner Mutter Tode.}}
Ob meiner Mutter Tode.}}
</td><td valign="top" width=25%>
</td><td valign="top" width=25%>
<br><br><br><poem>
<br><br><br><poem>
{{Vs|7}} Mein Unfall ist ihr's Herzen Freud,
{{Vs|7}} Mein Unfall iſt ihrs Herzten Freud/
sie rotten sich zusammen.
Sie rotten ſich zuſammen/
Die Buben hink'n auf beide Seit,
Die Buben hinckn auf beyde Seit/
sie wolln mich übermannen.
Sie wolln mich übermannen.
Mein Glaub ist ihr Spott,
Mein Glaub iſt ihr Spott/
der Bauch ihr Abgott,
Der Bauch ihr Abgott/
solch Heuchler hass ich,
Solch Heuchler haß ich/
darum sie über mich
Darumb ſie über mich
feindlich mit Zähnen knirschen.
Feindlich mit Zeenen knirſchen.


{{Vs|8}} Wie lang, Herr, willt du denn zusehn
{{Vs|8}} Wie lang HErr wiltu denn zuſehn/
und meine Seel nicht retten?  
Und meine Seel nicht retten?
Lass mich doch nicht so hilflos stehn,
Laß mich doch nicht ſo hülfflos ſtehn/
wenn Löwen mich zertreten.  
Wenn Lewen mich zertreten.
Ich will dankbar sein
Ich will danckbar ſeyn
in der großen G'mein,
In der groſſen Gmein/
dir viel Ehr antun,
Dir viel Ehr anthun/
ausbreiten deinen Ruhm
Auſbreiten deinen Ruhm
bei denen, die dich fürchten.
Bey denen, die dich fürchten.


{{Vs|9}} Verkürz die Freud der Feinde mein,
{{Vs|9}} Verkürtz die Freud der Feinde mein,
die falsch von G'sicht und Herzen.
Die falſch von Gſicht und Hertzen.
Wennandre Leute friedlich sein,
Wenn andre Leute friedlich ſeyn,
bringt ihnen solch's groß Schmerzen.
Bringt ihnen ſolchs gros Schmertzen.
Was ihr Herz erdicht,
Was ihr Hertz erdicht,
zu Schad ist gericht,
Zu Schad iſt gericht/
trifft mich der Unfall,
Trifft mich der Unfall/
spöttlich sie rufen all:
Spöttlich ſie ruffen all:
Da,da, das sehn wir gerne.
Da,da, das ſehn wir gerne.


{{Vs|10}} Du siehst, o Gott, mein treuer Herr,
{{Vs|10}} Du ſihſt, O GOtt, mein treuer HERR/
schweig nicht zu meiner Sache.
Schweig nicht zu meiner Sache/
Erweck dich eins und sei nicht fern,
Erweck dich eins und ſey nicht fern/
zu meinem Recht aufwache.
Zu meinem Recht auffwache/
Durch dein Gütigkeit
Durch dein Gütigkeit
schaff' Recht, wehr bei Zeit.
Schaff Recht/ wehr bey Zeit/
Ihr G'spött geht sonst an:
Ihr Gſpött geht ſonſt an:
Da, da, so wolln wir's han.
Da, da, ſo wolln wirs han.
Wir haben ihn verschlungen.
Wir haben ihn verſchlungen.


{{Vs|11}} Ins Herz sie müssen schämen sich
{{Vs|11}} Ins Hertz ſie müſſen ſchämen ſich/
mit Spott und Schand bestehen.
Mit Spott und Schand beſtehen/
All die sich freuen über mich,
All die ſich freuen uber mich/
wenn mir's so übel gehet.
Wenn mirs ſo ubel gehet/
Ihr tägliches Kleid
Ihr tägliches Kleid
werd Schmach und Herzleid,
Werd Schmach und Hertzleid/
damit angetan
Damit angethan/
wird sie (was gilt's?) fortan
Wird ſie (was gilt's?) fortan
ihr Ruhm und Pracht vergehen.
ihr Ruhm und Pracht vergehen.


{{Vs|12}} Freud, Ruhm, Ehr denen widerfahr,
{{Vs|12}} Frewd/ Ruhm/ Ehr denen wiederfahr/
die mir mein gut's Recht gönnen.
Die mir mein guts Recht gönnen/
Und preisen Gott, der mich bewahrt,
Und preiſen Gott, der mich bewahrt/
sein treuen Knecht mich kennet,
Sein trewen Knecht mich kennet/
mit lobendem Mund
Mit lobendem Mund/
recht von Herzen Grund
Recht von Hertzen Grund/
zu rühmen bereit
Zu rühmen bereit/
seine Gerechtigkeit,
Seine Gerechtigkeit/
lass ich mich täglich finden.
Laß ich mich täglich finden.
</poem></td><td valign="top" width=25%>
</poem></td><td valign="top" width=25%>
{{Text|German|
{{Text|German|
''Original spelling:''
''Original spelling:''
{{Vs|1}} Herr, hadder mit den Haddern mein/
{{Vs|1}} Herr hadder mit den Haddern mein/
wenn meine Feind anfahen/
Wenn meine Feind anfahen/
bestreit sie durch die Stärcke dein
Beſtreit ſie durch die Stärcke dein
du kannst sie recht empfahen/
Du kannſt ſie recht empfahen/
nim dein Schild zur Hand,
Nim dein Schild zur Hand,
und thu Wiederstand,
Und thu Wiederſtand,
zuck dein Wehr und Spieß,  
Zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach gwiß,
Schlag drein, mein Seel mach gwiß,
daß du mein Hülff wolst bleiben.
Daß du mein Hülff wolſt bleiben.


{{Vs|2}} Das bringt den Feinden Spott und Hohn/
{{Vs|2}} Das bringt den Feinden Spott und Hohn/
die meiner Seel nachstehen/
Die meiner Seel nachſtehen/
sie falln zurück/ mit Schand darvon
Sie falln zurück/ mit Schand darvon
wie Spreu vom Wind vergehen/.  
Wie Spreu vom Wind vergehen/.
Der Engel des HErrn
Der Engel des HErrn
schlag sie weit und fern/
Schlag ſie weit und fern/
auff finsterem Weg  
Auff finſterem Weg
und schlipffrigm bösen Steg.
Und ſchlipffrigm böſen Steg.
Dein Macht sie stürtz zu Boden.
Dein Macht ſie ſtürtz zu Boden.


{{Vs|3}} Ohn Ursach sie gestellet han
{{Vs|3}} Ohn Urſach ſie geſtellet han
viel Netz und heimlich Stricke/
Viel Netz und heimlich Stricke/
Ein Grub bereitet/ daß sie fahn
Ein Grub bereitet/ daß ſie fahn
mein Seel durch ihre Tücke/
Mein Seel durch ihre Tücke/
Schaff/ daß auff sie fall
Schaff/ daß auff ſie fall
Unglück ohne Zahl/
Unglück ohne Zahl/
ihr Netz sie berück
Ihr Netz ſie berück
und ihr selbst eigne Tück,
Und ihr ſelbſt eigne Tück,
zum Fallstrick ihnen werde.
Zum Fallſtrick ihnen werde.


{{Vs|4}} Mein Seel, O HErr, muß freuen sich
{{Vs|4}} Mein Seel, O HErr, muß freuen ſich
ob deiner Hülff so reiche.
Ob deiner Hülff ſo reiche.
Aus all meinn Kräfften lob ich dich/
Aus all meinn Kräfften lob ich dich/
HErr Gott/ wer ist dir gleiche?  
HErr Gott/ wer iſt dir gleiche?
Du nimbst dich des an/
Du nimbſt dich des an/
dem von jedermann
Dem von jedermann
Gewalt wiederfehrt,  
Gewalt wiederfehrt,
dein Schutz den Feinden wehrt/
Dein Schutz den Feinden wehrt/
sonst wär der Arm vertilget.
Sonſt wär der Arm vertilget.


{{Vs|5}} Falsch Zeugnis wieder mich man führt/
{{Vs|5}} Falſch Zeugnis wieder mich man führt/
ein Sach mir auff zu dringen,/
Ein Sach mir auff zu dringen,/
Undanck mir für mein Wolthat wird/
Undanck mir für mein Wolthat wird/
in Hertzleid mich zu bringen/
In Hertzleid mich zu bringen/
ist ihr Sinn gericht/
Iſt ihr Sinn gericht/
ich habs umb sie nicht
Ich habs umb ſie nicht
verdient/ das weis ich/
Verdient/ das weis ich/
ihr Leid betrübte mich/
Ihr Leid betrübte mich/
und gieng mir nah zu Hertzen.
Und gieng mir nah zu Hertzen.


{{Vs|6}} Wenn sie sich legten kranck zu Bett/
{{Vs|6}} Wenn ſie ſich legten kranck zu Bett/
trug ich drob Leid und Schmertzen.
Trug ich drob Leid und Schmertzen.
Mit Fasten ich meim Leib weh thet/
Mit Faſten ich meim Leib weh thet/
und bat für sie von Hertzen/
Und bat für ſie von Hertzen/
Ich hielt sie für Freund
Ich hielt ſie für Freund
brüdelich gemeynt
Brüdelich gemeynt
und gieng ganz traurig
Und gieng ganz traurig
als wenn ich gremet mich
Als wenn ich gremet mich
ob meiner Mutter Tode}}.
Ob meiner Mutter Tode.}}.
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{{Vs|7}} Mein Unfall ist ihrs Herzten Freud/
{{Vs|7}} Mein Unfall iſt ihrs Herzten Freud/
sie rotten sich zusammen/
Sie rotten ſich zuſammen/
Die Buben hinckn auf beyde Seit/
Die Buben hinckn auf beyde Seit/
sie wolln mich übermannen.
Sie wolln mich übermannen.
Mein Glaub ist ihr Spott/
Mein Glaub iſt ihr Spott/
der Bauch ihr Abgott/
Der Bauch ihr Abgott/
solch Heuchler haß ich/
Solch Heuchler haß ich/
darumb sie über mich
Darumb ſie über mich
feindlich mit Zeenen knirschen.
Feindlich mit Zeenen knirſchen.


{{Vs|8}} Wie lang HErr wiltu denn zusehn/
{{Vs|8}} Wie lang HErr wiltu denn zuſehn/
und meine Seel nicht retten?  
Und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht so hülfflos stehn/
Laß mich doch nicht ſo hülfflos ſtehn/
wenn Lewen mich zertreten.  
Wenn Lewen mich zertreten.
Ich will danckbar seyn
Ich will danckbar ſeyn
in der grossen Gmein/
In der groſſen Gmein/
dir viel Ehr anthun/
Dir viel Ehr anthun/
ausbreiten deinen Ruhm
Auſbreiten deinen Ruhm
bey denen, die dich fürchten.
Bey denen, die dich fürchten.


{{Vs|9}} Verkürtz die Freud der Feinde mein,
{{Vs|9}} Verkürtz die Freud der Feinde mein,
die falsch von Gsicht und Hertzen.
Die falſch von Gſicht und Hertzen.
Wennandre Leute friedlich seyn,
Wenn andre Leute friedlich ſeyn,
bringt ihnen solchs gros Schmertzen.
Bringt ihnen ſolchs gros Schmertzen.
Was ihr Hertz erdicht,
Was ihr Hertz erdicht,
zu Schad ist gericht/
Zu Schad iſt gericht/
trifft mich der Unfall/
Trifft mich der Unfall/
spöttlich sie ruffen all:
Spöttlich ſie ruffen all:
Da,da, das sehn wir gerne.
Da,da, das ſehn wir gerne.


{{Vs|10}} Du sihst, O GOtt, mein treuer HERR/
{{Vs|10}} Du ſihſt, O GOtt, mein treuer HERR/
schweig nicht zu meiner Sache/
Schweig nicht zu meiner Sache/
Erweck dich eins und sey nicht fern/
Erweck dich eins und ſey nicht fern/
zu meinem Recht auffwache/
Zu meinem Recht auffwache/
Durch dein Gütigkeit
Durch dein Gütigkeit
schaff Recht/ wehr bey Zeit/
Schaff Recht/ wehr bey Zeit/
Ihr Gspött geht sonst an:
Ihr Gſpött geht ſonſt an:
Da, da, so wolln wirs han.
Da, da, ſo wolln wirs han.
Wir haben ihn verschlungen.
Wir haben ihn verſchlungen.


{{Vs|11}} Ins Hertz sie müssen schämen sich/
{{Vs|11}} Ins Hertz ſie müſſen ſchämen ſich/
mit Spott und Schand bestehen/
Mit Spott und Schand beſtehen/
All die sich freuen uber mich/
All die ſich freuen uber mich/
wenn mirs so ubel gehet/
Wenn mirs ſo ubel gehet/
Ihr tägliches Kleid
Ihr tägliches Kleid
werd Schmach und Hertzleid/
Werd Schmach und Hertzleid/
damit angethan/
Damit angethan/
wird sie (was gilt's?) fortan
Wird ſie (was gilt's?) fortan
ihr Ruhm und Pracht vergehen.
ihr Ruhm und Pracht vergehen.


{{Vs|12}} Frewd/ Ruhm/ Ehr denen wiederfahr/
{{Vs|12}} Frewd/ Ruhm/ Ehr denen wiederfahr/
die mir mein guts Recht gönnen/
Die mir mein guts Recht gönnen/
Und preisen Gott, der mich bewahrt/
Und preiſen Gott, der mich bewahrt/
sein trewen Knecht mich kennet/
Sein trewen Knecht mich kennet/
mit lobendem Mund/
Mit lobendem Mund/
recht von Hertzen Grund/
Recht von Hertzen Grund/
zu rühmen bereit/
Zu rühmen bereit/
seine Gerechtigkeit/
Seine Gerechtigkeit/
laß ich mich täglich finden.
Laß ich mich täglich finden.
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{{Vs|1}} Herr, hader mit den Hadern mein, wenn meine Feind anfangen,
{{Vs|1}} Herr, hader mit den Hadern mein, wenn meine Feind anfangen,
bestreit sie durch die Stärke dein, du kannst sie recht empfangen,
bestreit sie durch die Stärke dein, du kannst sie recht empfangen,
nimm dein Schild zur Hand,und tu Widerstand, zuck dein Wehr und Spieß,  
nimm dein Schild zur Hand,und tu Widerstand, zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach g'wiß, daß du mein Hülf wollst bleiben.
schlag drein, mein Seel mach g'wiß, daß du mein Hülf wollst bleiben.


{{Vs|2}} Das bringt den Feinden Spott und Hohn, die meiner Seel nachstehen,  
{{Vs|2}} Das bringt den Feinden Spott und Hohn, die meiner Seel nachstehen,
sie falln zurück, mit Schand davon wie Spreu vom Wind vergehen.  
sie falln zurück, mit Schand davon wie Spreu vom Wind vergehen.
Der Engel des Herrn schlag sie weit und fern, auf finsterem Weg  
Der Engel des Herrn schlag sie weit und fern, auf finsterem Weg
und schlüpfrig bösen Steg dein Macht sie stürz zu Boden.
und schlüpfrig bösen Steg dein Macht sie stürz zu Boden.


{{Vs|4}} Mein Seel, o Herr, muß freuen sich ob deiner Hülf so reiche,  
{{Vs|4}} Mein Seel, o Herr, muß freuen sich ob deiner Hülf so reiche,
aus all mein Kräften lob ich dich, Herr Gott, wer ist dir gleiche?  
aus all mein Kräften lob ich dich, Herr Gott, wer ist dir gleiche?
Du nimmst dich des an, dem von jedermann Gewalt wider fährt,  
Du nimmst dich des an, dem von jedermann Gewalt wider fährt,
dein Schutz den Feinden wehrt, sonst wär der Arm vertilget.}}
dein Schutz den Feinden wehrt, sonst wär der Arm vertilget.}}
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{{Vs|5}} Falsch Zeugnis wider mich man führt ein Sach mir auf zu dringen,  
{{Vs|5}} Falsch Zeugnis wider mich man führt ein Sach mir auf zu dringen,
Undank mir für mein Wohltat wird, in Herzleid mich zu bringen,  
Undank mir für mein Wohltat wird, in Herzleid mich zu bringen,
ist ihr Sinn gericht, ich habs um sie nicht verdient, das weiß ich
ist ihr Sinn gericht, ich habs um sie nicht verdient, das weiß ich
ihr Leid betrübte mich und ging mir nah zu Herzen.
ihr Leid betrübte mich und ging mir nah zu Herzen.


{{Vs|8}} Wie lang, Herr, willt du denn zusehn und meine Seel nicht retten?  
{{Vs|8}} Wie lang, Herr, willt du denn zusehn und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht so hülflos stehn, wenn Löwen mich zertreten.  
Laß mich doch nicht so hülflos stehn, wenn Löwen mich zertreten.
Ich will dankbar sein in der großen G'mein, dir viel Ehr antun,  
Ich will dankbar sein in der großen G'mein, dir viel Ehr antun,
ausbreiten deinen Ruhm bei denen, die dich fürchten.
ausbreiten deinen Ruhm bei denen, die dich fürchten.


{{Vs|12}} Freud, Ruhm, Ehr denen widerfahr, die mir mein gut's Recht gönnen.  
{{Vs|12}} Freud, Ruhm, Ehr denen widerfahr, die mir mein gut's Recht gönnen.
Und preisen Gott, der mich bewahrt, sein treuen Knecht mich kennet,
Und preisen Gott, der mich bewahrt, sein treuen Knecht mich kennet,
mit lobendem Mund recht von Herzensgrund zu rühmen bereit
mit lobendem Mund recht von Herzensgrund zu rühmen bereit

Latest revision as of 04:04, 19 July 2021

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Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-04-21).   Copyright: CPDL
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  • (Posted 2017-08-23)  CPDL #46052:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-23).   Score information: A4, 1 page, 38 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Herr, hader mit den Hadern mein, SWV 132
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 35
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 35
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 36
Description: Psalm 35 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 35.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Herr hadder mit den Haddern mein/
Wenn meine Feind anfahen/
Beſtreit ſie durch die Stärcke dein
Du kannſt ſie recht empfahen/
Nim dein Schild zur Hand,
Und thu Wiederſtand,
Zuck dein Wehr und Spieß,
Schlag drein, mein Seel mach gwiß,
Daß du mein Hülff wolſt bleiben.

2  Das bringt den Feinden Spott und Hohn/
Die meiner Seel nachſtehen/
Sie falln zurück/ mit Schand darvon
Wie Spreu vom Wind vergehen/.
Der Engel des HErrn
Schlag ſie weit und fern/
Auff finſterem Weg
Und ſchlipffrigm böſen Steg.
Dein Macht ſie ſtürtz zu Boden.

3  Ohn Urſach ſie geſtellet han
Viel Netz und heimlich Stricke/
Ein Grub bereitet/ daß ſie fahn
Mein Seel durch ihre Tücke/
Schaff/ daß auff ſie fall
Unglück ohne Zahl/
Ihr Netz ſie berück
Und ihr ſelbſt eigne Tück,
Zum Fallſtrick ihnen werde.

4  Mein Seel, O HErr, muß freuen ſich
Ob deiner Hülff ſo reiche.
Aus all meinn Kräfften lob ich dich/
HErr Gott/ wer iſt dir gleiche?
Du nimbſt dich des an/
Dem von jedermann
Gewalt wiederfehrt,
Dein Schutz den Feinden wehrt/
Sonſt wär der Arm vertilget.

5  Falſch Zeugnis wieder mich man führt/
Ein Sach mir auff zu dringen,/
Undanck mir für mein Wolthat wird/
In Hertzleid mich zu bringen/
Iſt ihr Sinn gericht/
Ich habs umb ſie nicht
Verdient/ das weis ich/
Ihr Leid betrübte mich/
Und gieng mir nah zu Hertzen.

6  Wenn ſie ſich legten kranck zu Bett/
Trug ich drob Leid und Schmertzen.
Mit Faſten ich meim Leib weh thet/
Und bat für ſie von Hertzen/
Ich hielt ſie für Freund
Brüdelich gemeynt
Und gieng ganz traurig
Als wenn ich gremet mich
Ob meiner Mutter Tode.




7  Mein Unfall iſt ihrs Herzten Freud/
Sie rotten ſich zuſammen/
Die Buben hinckn auf beyde Seit/
Sie wolln mich übermannen.
Mein Glaub iſt ihr Spott/
Der Bauch ihr Abgott/
Solch Heuchler haß ich/
Darumb ſie über mich
Feindlich mit Zeenen knirſchen.

8  Wie lang HErr wiltu denn zuſehn/
Und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht ſo hülfflos ſtehn/
Wenn Lewen mich zertreten.
Ich will danckbar ſeyn
In der groſſen Gmein/
Dir viel Ehr anthun/
Auſbreiten deinen Ruhm
Bey denen, die dich fürchten.

9  Verkürtz die Freud der Feinde mein,
Die falſch von Gſicht und Hertzen.
Wenn andre Leute friedlich ſeyn,
Bringt ihnen ſolchs gros Schmertzen.
Was ihr Hertz erdicht,
Zu Schad iſt gericht/
Trifft mich der Unfall/
Spöttlich ſie ruffen all:
Da,da, das ſehn wir gerne.

10  Du ſihſt, O GOtt, mein treuer HERR/
Schweig nicht zu meiner Sache/
Erweck dich eins und ſey nicht fern/
Zu meinem Recht auffwache/
Durch dein Gütigkeit
Schaff Recht/ wehr bey Zeit/
Ihr Gſpött geht ſonſt an:
Da, da, ſo wolln wirs han.
Wir haben ihn verſchlungen.

11  Ins Hertz ſie müſſen ſchämen ſich/
Mit Spott und Schand beſtehen/
All die ſich freuen uber mich/
Wenn mirs ſo ubel gehet/
Ihr tägliches Kleid
Werd Schmach und Hertzleid/
Damit angethan/
Wird ſie (was gilt's?) fortan
ihr Ruhm und Pracht vergehen.

12  Frewd/ Ruhm/ Ehr denen wiederfahr/
Die mir mein guts Recht gönnen/
Und preiſen Gott, der mich bewahrt/
Sein trewen Knecht mich kennet/
Mit lobendem Mund/
Recht von Hertzen Grund/
Zu rühmen bereit/
Seine Gerechtigkeit/
Laß ich mich täglich finden.

German.png German text

Original spelling:
1  Herr hadder mit den Haddern mein/
Wenn meine Feind anfahen/
Beſtreit ſie durch die Stärcke dein
Du kannſt ſie recht empfahen/
Nim dein Schild zur Hand,
Und thu Wiederſtand,
Zuck dein Wehr und Spieß,
Schlag drein, mein Seel mach gwiß,
Daß du mein Hülff wolſt bleiben.

2  Das bringt den Feinden Spott und Hohn/
Die meiner Seel nachſtehen/
Sie falln zurück/ mit Schand darvon
Wie Spreu vom Wind vergehen/.
Der Engel des HErrn
Schlag ſie weit und fern/
Auff finſterem Weg
Und ſchlipffrigm böſen Steg.
Dein Macht ſie ſtürtz zu Boden.

3  Ohn Urſach ſie geſtellet han
Viel Netz und heimlich Stricke/
Ein Grub bereitet/ daß ſie fahn
Mein Seel durch ihre Tücke/
Schaff/ daß auff ſie fall
Unglück ohne Zahl/
Ihr Netz ſie berück
Und ihr ſelbſt eigne Tück,
Zum Fallſtrick ihnen werde.

4  Mein Seel, O HErr, muß freuen ſich
Ob deiner Hülff ſo reiche.
Aus all meinn Kräfften lob ich dich/
HErr Gott/ wer iſt dir gleiche?
Du nimbſt dich des an/
Dem von jedermann
Gewalt wiederfehrt,
Dein Schutz den Feinden wehrt/
Sonſt wär der Arm vertilget.

5  Falſch Zeugnis wieder mich man führt/
Ein Sach mir auff zu dringen,/
Undanck mir für mein Wolthat wird/
In Hertzleid mich zu bringen/
Iſt ihr Sinn gericht/
Ich habs umb ſie nicht
Verdient/ das weis ich/
Ihr Leid betrübte mich/
Und gieng mir nah zu Hertzen.

6  Wenn ſie ſich legten kranck zu Bett/
Trug ich drob Leid und Schmertzen.
Mit Faſten ich meim Leib weh thet/
Und bat für ſie von Hertzen/
Ich hielt ſie für Freund
Brüdelich gemeynt
Und gieng ganz traurig
Als wenn ich gremet mich
Ob meiner Mutter Tode.

.



7  Mein Unfall iſt ihrs Herzten Freud/
Sie rotten ſich zuſammen/
Die Buben hinckn auf beyde Seit/
Sie wolln mich übermannen.
Mein Glaub iſt ihr Spott/
Der Bauch ihr Abgott/
Solch Heuchler haß ich/
Darumb ſie über mich
Feindlich mit Zeenen knirſchen.

8  Wie lang HErr wiltu denn zuſehn/
Und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht ſo hülfflos ſtehn/
Wenn Lewen mich zertreten.
Ich will danckbar ſeyn
In der groſſen Gmein/
Dir viel Ehr anthun/
Auſbreiten deinen Ruhm
Bey denen, die dich fürchten.

9  Verkürtz die Freud der Feinde mein,
Die falſch von Gſicht und Hertzen.
Wenn andre Leute friedlich ſeyn,
Bringt ihnen ſolchs gros Schmertzen.
Was ihr Hertz erdicht,
Zu Schad iſt gericht/
Trifft mich der Unfall/
Spöttlich ſie ruffen all:
Da,da, das ſehn wir gerne.

10  Du ſihſt, O GOtt, mein treuer HERR/
Schweig nicht zu meiner Sache/
Erweck dich eins und ſey nicht fern/
Zu meinem Recht auffwache/
Durch dein Gütigkeit
Schaff Recht/ wehr bey Zeit/
Ihr Gſpött geht ſonſt an:
Da, da, ſo wolln wirs han.
Wir haben ihn verſchlungen.

11  Ins Hertz ſie müſſen ſchämen ſich/
Mit Spott und Schand beſtehen/
All die ſich freuen uber mich/
Wenn mirs ſo ubel gehet/
Ihr tägliches Kleid
Werd Schmach und Hertzleid/
Damit angethan/
Wird ſie (was gilt's?) fortan
ihr Ruhm und Pracht vergehen.

12  Frewd/ Ruhm/ Ehr denen wiederfahr/
Die mir mein guts Recht gönnen/
Und preiſen Gott, der mich bewahrt/
Sein trewen Knecht mich kennet/
Mit lobendem Mund/
Recht von Hertzen Grund/
Zu rühmen bereit/
Seine Gerechtigkeit/
Laß ich mich täglich finden.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Herr, hader mit den Hadern mein, wenn meine Feind anfangen,
bestreit sie durch die Stärke dein, du kannst sie recht empfangen,
nimm dein Schild zur Hand,und tu Widerstand, zuck dein Wehr und Spieß,
schlag drein, mein Seel mach g'wiß, daß du mein Hülf wollst bleiben.

2  Das bringt den Feinden Spott und Hohn, die meiner Seel nachstehen,
sie falln zurück, mit Schand davon wie Spreu vom Wind vergehen.
Der Engel des Herrn schlag sie weit und fern, auf finsterem Weg
und schlüpfrig bösen Steg dein Macht sie stürz zu Boden.

4  Mein Seel, o Herr, muß freuen sich ob deiner Hülf so reiche,
aus all mein Kräften lob ich dich, Herr Gott, wer ist dir gleiche?
Du nimmst dich des an, dem von jedermann Gewalt wider fährt,
dein Schutz den Feinden wehrt, sonst wär der Arm vertilget.




5  Falsch Zeugnis wider mich man führt ein Sach mir auf zu dringen,
Undank mir für mein Wohltat wird, in Herzleid mich zu bringen,
ist ihr Sinn gericht, ich habs um sie nicht verdient, das weiß ich
ihr Leid betrübte mich und ging mir nah zu Herzen.

8  Wie lang, Herr, willt du denn zusehn und meine Seel nicht retten?
Laß mich doch nicht so hülflos stehn, wenn Löwen mich zertreten.
Ich will dankbar sein in der großen G'mein, dir viel Ehr antun,
ausbreiten deinen Ruhm bei denen, die dich fürchten.

12  Freud, Ruhm, Ehr denen widerfahr, die mir mein gut's Recht gönnen.
Und preisen Gott, der mich bewahrt, sein treuen Knecht mich kennet,
mit lobendem Mund recht von Herzensgrund zu rühmen bereit
seine Gerechtigkeit, laß ich mich täglich finden.

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