Herr Gott, des ich mich rühmte viel, SWV 207 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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: | :{{EdNotes|Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.}} | ||
==General Information== | ==General Information== | ||
{{Title|''Herr Gott, des ich mich rühmte viel, SWV 207''}} | |||
{{Composer|Heinrich Schütz}} | {{Composer|Heinrich Schütz}} | ||
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{{ | {{Pub|1|1628|in ''{{NoComp|Psalmen Davids, Op. 5|Heinrich Schütz}}''. Revised by Schütz in 1661|no=109}} | ||
{{Pub|2|1894|in ''[[Heinrich Schütz: Sämtliche Werke]]''|vol=Volume 16|no=109}} | |||
{{Pub|3|1957|in ''[[Neue Schütz-Ausgabe]]''|vol=Volume 6|pg=109}} | |||
{{Descr|Psalm 109 from the [[Becker Psalter]].}} | |||
{{#ExtWeb:}} | |||
==Original text and translations== | |||
{{LinkText|Psalm 109}} | |||
{{top}} | |||
{{Text|German| | |||
''Modernized spelling'' | |||
{{Vs|1}} Herr Gott, des ich mich rühmte viel | |||
In meinen großen Nöten, | |||
Warum schweigst du nun jetzt so still | |||
Und willst mich nicht vertreten? | |||
Der Gottlos tut auf seinen Mund | |||
Und lästert auf mich ohne Grund | |||
Mit seiner falschen Zungen. | |||
{{Vs|2}} Sie reden giftig wider mich, | |||
Dräuwort an allen Enden, | |||
Sagen, ich soll entgehen nicht | |||
Ihren mördlichen Händen, | |||
Ich hab es ja verschuldet nie, | |||
Von Grund des Herzens meint ich sie | |||
In rechter Lieb und Treue. | |||
{{Vs|3}} Darum wird mir nun dies zu Lohn, | |||
Dass sie mich feindlich hassen, | |||
Um Gutes sie mir Böses tun, | |||
Ich muss geschehen lassen, | |||
Dass sie mir all zuwider sein, | |||
Ich bet, stell dir die Sache heim, | |||
Du, mein Gott, wirst´s wohl machen. | |||
{{Vs|4}} Setz über ihn gottlose Leut, | |||
Die nichts Gesundes lehren, | |||
Lass stehn zu seiner rechten Seit | |||
Den Satan zum Verderben, | |||
Wer von ihm nimmt die Lehre ein, | |||
Des Leben müsse gottlos sein, | |||
Sein G'bet zur Sünde werde. | |||
{{Vs|5}} Sein Leben ihm auf frischer Fahrt | |||
Schrecklich werd abgerissen, | |||
Das Amt, das er geschändet hat, | |||
Eim andern werden müsse, | |||
Sein Weib müss in dem Witwenstand | |||
Und seine Kind irrig im Land | |||
Umziehn wie arme Waisen. | |||
{{Vs|6}} Es müssen betteln seine Kind | |||
Fürn Türen um ein Gabe, | |||
Als die mit Schanden kommen sind | |||
Von aller ihrer Habe, | |||
Wer etwa noch hat Hof und Haus, | |||
Den saug der Wuchrer vollends aus, | |||
Der Fremd sein Güter raube. | |||
{{Vs|7}} Ihm müsse nimmer Guts geschehn | |||
Von niemands in dem Lande, | |||
Keim Menschen soll zu Herzen gehn | |||
Derselben Not und Schande, | |||
Ihr ganz Geschlecht sei ausgerott, | |||
Ihr Name werd vertilget fort | |||
Sobald im andern Gliede. | |||
{{Vs|8}} All ihrer Väter Missetat | |||
Die Kinder tragen müssen, | |||
Was die Mutter gesündigt hat, | |||
Das soll die Tochter büßen, | |||
Bei Gott solchs nicht vergessen werd, | |||
Bis ihr Gedächtnis von der Erd | |||
Sei ganz und gar vertilget.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|9}} Denn weil er der elenden Leut | |||
Sich niemals hat erbarmet | |||
Und hat verfolgt zu jeder Zeit | |||
Bis auf den Tod die Armen, | |||
So schaff, dass ihm hinwiederum | |||
Der Fluch zu Haus und Hofe kumm, | |||
Es hat´s so wollen haben. | |||
{{Vs|10}} Er hat des Segens nicht gewollt, | |||
{{ | Der soll auch von ihm bleiben, | ||
Den Fluch er an sich tragen soll, | |||
Gleichwie das Kleid am Leibe, | |||
Wie Wasser inwendig hinein | |||
Und wie das Öl in das Gebein | |||
Der Fluch sich in ihn schleife. | |||
{{Vs|11}} Er muss den Fluch gleichwie ein Kleid | |||
An seinem Halse tragen | |||
Und wie ein Gürtel an seim Leib, | |||
Den er trägt alle Tage, | |||
Das Unglück muss sie all bestehn, | |||
Die über mich zu Rate gehn, | |||
Das Leben mir zu nehmen. | |||
{{Vs|12}} Herr, steh mir bei, verlass mich nicht | |||
Um deines Namens wegen, | |||
Dein Gnad, mein Trost und Zuversicht, | |||
Wird meiner allzeit pflegen, | |||
Dieweil ich arm und elend bin, | |||
Mein Herz im Leib, mein Mut und Sinn | |||
Von Trauren ist zerschlagen. | |||
{{Vs|13}} Ich fahr dahin eim Schatten gleich, | |||
Der gar bald wird vertrieben, | |||
Und wie die Heuschrecken verscheucht | |||
Wegfliehen und verstieben, | |||
Mein Knie sind matt, mein Lenden schwach, | |||
Der ganze Leib leidt Ungemacht | |||
Von stetem Gram und Fasten. | |||
{{Vs|14}} Ich muss sein derer Hohn und Spott, | |||
Die vor mir übergehen, | |||
Sie schütteln über mich den Kopf, | |||
Wenn sie mein Elend sehen, | |||
Steh du bei mir, mein treuer Gott, | |||
Und hilf mir aus der großen Not | |||
Nach deiner reichen Gnade. | |||
{{Vs|15}} Die Feind lass fühlen deine Hand, | |||
Damit sie innen werden, | |||
Dass du die Ding all bringen kannst | |||
In bessern Stand auf Erden, | |||
Du segnest, wenn sie fluchen sehr, | |||
Und machst zur Schand der´r Ruhm und Ehr, | |||
Die sich wider mich setzen. | |||
{{Vs|16}} Du wendest deiner Knechte Not | |||
Und kehrest alls zur Freude, | |||
Dagegen die gottlose Rott | |||
Mit Schanden wird bekleidet, | |||
Die Schmach der Gottlos an sich trägt, | |||
Gleichwie ein Leibrock angelegt, | |||
Er kann ihr nicht los werden. | |||
{{Vs|17}} Ich will dem Herren danken sehr | |||
Von meines Herzen Grunde, | |||
In der Gemein seins Nahmens Ehr | |||
Rühmen aus vollem Munde, | |||
Der Herre steht zur rechten Seit | |||
Und hilft dem Armen, wenn die Leut | |||
Verdammen ihn zum Tode.}} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling'' | |||
{{Vs|1}} HErr Gott des ich mich rühmte viel | |||
In meinen groſſen Nöthen/ | |||
Warumb ſchweigſtu nun jetzt ſo ſtill | |||
Und willt mich nicht vertreten? | |||
Der Gottloß thut auff ſeinen Mund | |||
Und läſtert auff mich ohne Grund | |||
Mit ſeiner falſchen Zungen. | |||
{{Vs|2}} Sie reden giftig weider mich | |||
Dräuwort an allen Enden/ | |||
Sagen/ ich ſoll entgehen nicht | |||
Ihren mördlichen Händen/ | |||
Ich hab es ja verſchuldet nie/ | |||
Von Grund des Hertzens meynt ich ſie | |||
In rechter Lieb und Treue. | |||
{{Vs|3}} Darumb wird mir nun diß zu Lohn/ | |||
Daß ſie mich feindlich haſſen/ | |||
Umb Gutes ſie mir Böſes thun/ | |||
Ich muß geſchehen laſſen/ | |||
Daß ſie mir all zuwieder ſeyn/ | |||
Ich bet/ ſtell dir die Sache heim/ | |||
Du mein GOtt wirſts wohl machen. | |||
{{Vs|4}} Setz über ihn gottloſe Leut/ | |||
Die nichts Geſundes lehren/ | |||
Las ſtehn zu ſeiner rechten Seit | |||
Den Satan zum Verderben/ | |||
Wer von ihm nimt die Lehre ein/ | |||
Des Leben müſſe gottloß ſeyn/ | |||
Sein Gbet zur Sünde werde. | |||
{{Vs|5}} Sein Leben ihm auff friſcher Fahrt | |||
Schrecklich werd abgeriſſen/ | |||
Das Ampt/ das er geſchendet hat/ | |||
Eim andern werden müſſe/ | |||
Sein Weib müß in dem Witwenſtand | |||
Und ſeine Kind irrig im Land | |||
Umziehn wie arme Wayſen. | |||
{{Vs|6}} Exs müſſen betteln ſeine Kind | |||
Fürn Thüren umb ein Gabe/ | |||
Als die mit Schanden kommen ſind | |||
Von aller ihrer Habe/ | |||
Wer etwa noch hat Hoff und Hauß/ | |||
Den ſaug der Wuchrer vollends aus/ | |||
Der Frembd ſein Güter raube. | |||
{{Vs|7}} Ihm müſſe nimmer Guts geſchehn | |||
Von niemands in dem Lande/ | |||
Keim Menſchen ſoll zu Hertzen gehn | |||
Derſelben Noth und Schande/ | |||
Ihr gantz Geſchlecht ſey ausgerott/ | |||
Ihr Name werd vertilget fort | |||
Sobald im andern Gliede. | |||
{{Vs|8}} All ihrer Väter Miſſethat | |||
Die Kinder tragen müſſen/ | |||
Was die Mutter geſündigt hat/ | |||
Das ſoll die Tochter büſſen/ | |||
Bey GOtt ſolchs nicht vergeſſen werd/ | |||
Biß ihr Gedächtnüs von der Erd | |||
Sei gantz und gar vertilget.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|9}} Denn weil er der elenden Leut | |||
Sich niemals hat erbarmet | |||
Und hat verfolgt zu jederzeit | |||
Biß uff den Tod die Armen/ | |||
So ſchaff/ daß ihm hinwiederumb | |||
Der Fluch zu Hauß und Hofe kum/ | |||
Es hats ſo wollen haben. | |||
{{Vs|10}} Er hat des Segens nicht gewolt/ | |||
Der ſol auch von ihm bleiben/ | |||
Den Fluch er an ſich tragen ſol/ | |||
Gleichwie das Kleid am Leibe/ | |||
Wie Waſſer inwendig hinein | |||
Und wie das Oel in das Gebein | |||
Der Fluch ſich in ihn ſchleiffe. | |||
{{Vs|11}} Er muß den Fluch gleichwie ein Kleid | |||
An ſeinem Halſe tragen | |||
Und wie ein Gürtel an ſeim Leib/ | |||
Den er trägt alle Tage/ | |||
Das Unglück müß ſie all beſtehn/ | |||
Die über mich zu Rathe gehn/ | |||
Das Leben mir zu nehmen. | |||
{{Vs|12}} HErr ſteh mir bey/ verlaß mich nicht | |||
Umb deines Namens wegen/ | |||
Dein Gnad/ mein Troſt und Zuverſicht/ | |||
Wird meiner allzeit pflegen/ | |||
Dieweil ich arm und elend bin/ | |||
Mein Hertz im Leib/ mein Muth und Sinn | |||
Von Trauren iſt zerſchlagen. | |||
{{Vs|13}} Ich fahr dahin eim Schatten gleich/ | |||
Der gar bald wird vertrieben/ | |||
Und wie die Hewſchrecken verſcheucht | |||
Wegfliehen und verſtieben/ | |||
Mein Knie ſind matt/ mein Lenden ſchwach/ | |||
Der gantze Leib leidt Ungemacht | |||
Von ſtetem Gram und Faſten. | |||
{{Vs|14}} Ich muß ſeyn derer Hohn und Spott/ | |||
Die für mir übergehen/ | |||
Sie ſchütteln über mir den Kopff/ | |||
Wenn ſie mein Elend ſehen/ | |||
Steh du bey mir/ mein treuer GOtt/ | |||
Und hilff mir aus der groſſen Noth/ | |||
Nach deiner reichen Gnade. | |||
{{Vs|15}} Die Feind laß fühlen deine Hand/ | |||
Damit ſie innen werden/ | |||
Daß du die Ding all bringen kanſt | |||
In beſſern Stand auff Erden. | |||
Du ſegneſt wenn ſie fluchen ſehr/ | |||
Und machſt zur Schand derr Ruhm und Ehr/ | |||
Die ſich wider mich ſetzen. | |||
{{Vs|16}} Du wendeſt deiner Knechte Noth | |||
Und kehreſt alls zur Freude/ | |||
Dargegen die gottloſe Rott | |||
Mit Schanden wird bekleidet/ | |||
Die Schmach der Gottloß an ſich trägt/ | |||
Gleichwie ein Leibrock angelegt/ | |||
Er kan ihr nicht loß werden. | |||
{{Vs|17}} Ich wil dem HErren dancken ſehr | |||
Von meines Hertzen Grunde/ | |||
In der Gemein ſeins Nahmens Ehr | |||
Rühmen aus vollem Munde/ | |||
Der HErre ſteht zur rechten Seit | |||
Und hilfft dem Armen/ wenn die Leut | |||
Verdammen ihn zum Tode.}} | |||
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Latest revision as of 04:02, 19 July 2021
Music files
ICON | SOURCE |
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MusicXML | |
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File details | |
Help |
- (Posted 2019-09-07) CPDL #55282:
- Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-09-07). Copyright: CPDL
- Edition notes:
- Editor: James Gibb (submitted 2017-09-21). Score information: A4, 1 page, 33 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.
General Information
Title: Herr Gott, des ich mich rühmte viel, SWV 207
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 109
2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 109
3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 109
Description: Psalm 109 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 109.
German text Modernized spelling |
9 Denn weil er der elenden Leut |
German text Original spelling |
9 Denn weil er der elenden Leut |