Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr, SWV 114 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-04-07)  CPDL #53896: 
Original pitch:
1628 Version:         Score information: A4, 2 pages, 58 kB   
1661 Version:         Score information: A4, 2 pages, 65 kB   
Transposed down a fourth:
1628 Version:     Score information: A4, 2 pages, 65 kB   
1661 Version:     Score information: A4, 2 pages, 72 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-04-01).   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from original prints. Continuous barlines are in the original score. Original Note values retained, clefs modernized. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
  • (Posted 2017-08-21)  CPDL #46003:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-21).   Score information: A4, 1 page, 32 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
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General Information

Title: Ch lieb dich, Herr, von Herzen sehr, SWV 114
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 18
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 18
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 18
Description: Psalm 18 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 18.

Modenized wording and spelling:

German.png German text

1  Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr,
mein starker Fels in Nöten,
mein feste Burg, o Gott, mein Herr,
mein Hort, mich zu erretten,
ich trau fest auf dich,
mein Schild, du wirst nicht
fortgehen von mir,
ich schrei und ruf zu dir,
hilf mir von meinen Feinden.

2  Des Todes Band umfingen mich
mit Schrecken viel und Grausen,
der Höllen Flut ergossen sich
üb'r mich mit großem Brausen.
Die Strick Belial
mich umfingen all.
In äußerster Not
rief ich zu Gott,
da halfst du mir aus Nöten.

3  Die Erd' erbebt und sich bewegt,
Herr Gott, vor deinem Schelten.
Der Berge Grundfest' sich erregt,
mussten deins Zorns entgelten.
Dampf, Feuer von dir
mit Blitz ging herfür.
Du neigst den Himmel
und fuhrst herab gar schnell
mit Finsternis bekleidet.

4  Du fuhrst daher auf Cherubim,
tätst auf Windflügeln schweben.
Dein Zelt war finster um und um
mit Wolken schwarz umgeben.
Glanz ging vor dir her,
trennt die Wolken schwer,
mit Hagel und Feu'r
Schlugst du drein ungeheuer
und ließt dein Donner brausen.

5  Dein G'schütz unter die Feinde kracht,
mit Blitz, Hag'l, Feuerstrahlen
zerstreuest sie durch deine Macht.
Groß Wasserström' herqualen.
Des Erdbodens Grund
sich zerriß zur Stund.
Dein Zoren und Grimm
brach ein mit Ungestüm,
vertilgt die Feind zu Grunde.

6  Vom Himmel kam dein Hilf herab,
du führest mich aus Nöten.
Du jagst mich meinen Feinden ab,
der Sinn war, mich zu töten.
Als ich lebte kaum,
machst du Herr mir Raum
in mein'm höchsten Leid
kamst du zur rechten Zeit/
beweisest mit dein Güte.

7  Der Herr erzeigt mir seine Gnad,
weil ich auf ihn fest traue.
Erzürn ihn nicht mit böser Tat,
auf sein Wort stets ich schaue
und halt seinen Weg,
geh' nicht fremden Steg,
tu nicht wider Gott,
verwerf nicht sein Gebot
und hüte mich vor Sünden.

8  Drum nach meiner Gerechtigkeit
der Herr auch meiner schonet.
Nach meiner Hände Reinigkeit
er mir mit gutem lohnet.
Heilig, fromm und rein wilst du Herr mit sein,
Wenn man dich so ehrt.
Sind denn die Leut verkehrt,
so haben sie dich zum Feinde.

9  Der Herr acht groß elende Leut'
den stolzen tut er hassen.
Mein Trübsal kehrt er all zur Freud,
er hat mich nie verlassen.
Mit ihm kann ich wohl
siegen, wie ich soll.
Kriegsvolk ich zerschmeiß,
behalt' den Ehrenpreis,
spring mit ihm über Mauern




10  Ohn' Wandel Gottes Wege sind,
dein Wort ist laut'r und reine.
Wer Gott vertraut, Hülf bei ihm find't,
er ist der Herr alleine.
Er ist unser Schild,
kein Macht ohn' ihn gilt,
denn wo ist ein Gott,
der helfen könnt aus Not,
gleich wie du, Herr Zebaoth?

11.  Er rüstet mich mit großer Kraft,
tut mich sein Wege lehren,
dass ich entgeh' aus aller Haft,
durch ihn ich komm zu Ehren.
Er lehret meine Hand
zu tun Widerstand
den Feind zubestahn
durch ihn recht spannen kann
mein Arm ein' Ehrenbogen.

12  Gott selber ist mein Schild und Heil,
sein Rechte tut mich stärken.
Sein Züchtigung kommt mir zuteil,
sein Lieb dabei ich merke.
Wenns zum Treffen geht,
zur Seit er mir steht,
und räumt mir den Plan,
dass ich frei fechten kann
und die Feind überwinde.

13  Ich schlag sie in die Flucht behend
und bring sie all' ums Leben.
Ihr keiner wieder um sich wend',
den Geist hab'n sie aufgeben.
Den Sieg gibst du mir,
der Feind fällt vor dir.
Du schlägst ihn zurück,
und machst zu nicht sein Tück'.
Mein' Hasser zu verstörest.

14  Sie rufen wohl, du hörest nicht,
vergebens ist ihr Schreien.
Sie sind zerstreuet und vernicht',
wie von dem Wind die Spreuen.
Zerstoßen mit Macht,
zunicht' werd ihr Pracht,
wie Kot ausgeschütt'
den man mit Füßen tritt,
will ich sie rein wegräumen.

15  Des zänkischen Volks hilfst du mir ab,
machst mich zum Haupt der Heiden.
Ein Volk in deinem Dienst ich hab,
das mich nicht kannt vorzeiten.
Sie folgen mir gern,
die and're sind fern,
entfremd von dem Heil,
sie g'bähren einen feil.
In Banden sie verschmachten.

16  Noch lebet Gott, mein höchster Hort,
den ich lob' alle Stunden.
Er zeigt mir Heil in seinem Wort,
durch ihn hab ich Rach' funden
wider meine Feind,
der so gar viel seind.
Er zwingt unter mich,
die so ganz freventlich
sich wider mich tun setzten.

17  Darum will ich Herr danken dir
und deinen Namen preisen
unter den Heiden, weil du mir
so groß Heil tust beweisen.
Durch dein Gnad bin ich
ein König mächtig.
Dein'n g'salbten David
mit Güt hast uberschütt
und seinen Samen ewig.

Original wording and spelling:

German.png German text

1  Ich lieb dich, HErr, von Herzen sehr/
mein starker Felß in Nöthen/
mein feste Burg, o Gott, mein Herr/
mein Hort, mich zu erretten/
ich trau fest auf dich,
mein Schild, du wirst nicht
absetzten von mir,
ich schrey und ruff zu dir,
hilff mir von meinen Feinden.

2.  Des Todesband umbfiengen mich
mit Schrecken viel und Grausen/
Der Hellenflut ergossen sich/
ubr mich mit großem Brausen/
Die Strick Belial
mich umbfingen all
in eußerster Noth
rief ich zu dir/ mein Gott/
da halfst du mir aus Nöten.

3.  Die Erd erbebt/ und sich bewegt
Herr Gott für deinem Schelten/
Der Berge Grundfest sich erregt/
Musten deins Zorns entgelten.
Dampff/ Fewer von dir
mit Blitz gieng herfür
Du neigst den Himmel/
und fuhrst herab gar schnell/
mit Finsternüß bekleidet.

4.  Du fuhrst daher auff Cherubim/
thetst auff Windflügeln schweben/
Dein Zelt war finster umb und umb
mit Wolcken schwartz umbgeben./
Glanz gieng für dir her/
trennt die Wolcken schwer/
mit Hagel und Fewr/
schlugstu drein ungehewr/
und liest dein Donner brausen.

5.  Dein Gschütz unter die Feinde kracht
mit Plitz/ Hagl/ Fewerstrahlen/
zerstrewest sie durch deine Macht/
Gros Wasserström herqualen/
Des Erdbodens Grund
sich zerriß zur Stund
Dein Zoren und Grim
brach ein mit Ungestüm/
vertilgt die Feind zu Grunde.

6.  Vom Himmel kam dein Hülff herab
du führest mich aus Nöthen/
Du jagst mich meinen Feinden ab/
der Sinn war mich zu tödten/
Als ich lebte kaum/
Machstu HErr mir Raum/
in meim höchsten Leid
kamstu zur rechten Zeit/
beweisest mit dein Güte.

7.  Der HERR erzeigt mir seine Gnad/
weil ich auff ihn fest trawe/
Erzürn ihn nicht mit böser That/
auff sein Wort stets ich schawe/
und halt seinen Weg/
geh nicht frembden Steg/
thu nicht wider Gott/
verwerff nicht sein Gebot/
und hüte mich für Sünden.

8.  Drumb nach meiner Gerechtigkeit
der HERR auch meiner schonet.
Nach meiner Hände Reinigkeit
er mir mit gutem lohnet.
Heilig/ from und rein
wiltu HERR mit seyn/
Wenn man dich so ehrt.
Sind denn die Leut verkehrt/
so haben sie dich zum Feinde.

9.  Der HErr acht groß elende Leut/
den stoltzen thut er hassen/
Mein Trübsal kehrt er all zur Frewd/
Er hat mich nie verlassen.
Mit ihm kan ich wohl
siegen/ wie ich sol
Kriegsvolck ich zerschmeiß
behalt den Ehrenpreiß/
spring mit ihm über Mauren




10.  Ohn Wandel Gottes Wege sind/
dein Wort ist lautr und reine/
Wer Gott vertraut/ Hülf bei ihm findt/
er ist der Herr alleine/
Er ist unser Schild/
kein Macht ohn ihn gilt/
denn wo ist ein Gott/
der helfen könt aus Noth/
gleich wie du, HErr Zebaoth?

11.  Er rüstet mich mit grosser Krafft/
thut mich sein Wege lehren/
daß ich entgeh aus aller Hafft/
durch ihn ich kom zu Ehren.
Er lehret meine Hand
zu thun Wiederstand/
den Feind zubestahn
durch ihn recht spannen kan
mein Arm ein Ehren Bogen

12.  Gott selber ist mein Schild und Heil/
sein Rechte thut mich stärcken/
sein Züchtigung kömpt mir zu theil/
sein Lieb dabey ich mercke/
Wenns zum Treffen geht/
zur Seit er mir steht/
und räumt mir den Plan/
Daß ich frey fechten kan/
und die Feind überwinde.

13.  Ich schlag sie in die Flucht behend/
und bring sie all umbs Leben/
Ihr keiner wieder umb sich wend/
den Geist habn sie auffgeben/
Den Sieg giebstu mir/
der Feind fällt für dir/
Du schlägst ihn zurück/
und machst zu nicht sein Tück/
Mein Hasser zu verstörest.

14.  Sie ruffen wohl/ du hörest nicht/
vergebens ist ihr Schreyen/
Sie sind zerstreuet und vernicht/
wie von dem Wind die Spreuen/
Zerstoßen mit Macht/
zunicht werd ihr Pracht/
wie Koth ausgeschütt/
den man mit Füssen tritt
wil ich sie rein wegreumen.

15.  Des zänkischen Volcks hilfftu mir ab/
machst mich zum Häupt der Heyden/
Ein Volck in deinem Dienst ich hab/
das mich nicht kant vorzeiten
Sie folgen mir gern/
die andre sind fern/
entfrembd von dem Heil/
sie gbehren einen feil/
In Banden sie verschmachten.

16.  Noch lebet Gott mein höchster Hort/
den ich lob alle Stunden/
Er zeigt mir Heil in seinem Wort/
durch ihn hab ich Rach funden
wieder meine Feind/
der so gar viel seynd.
Er zwingt unter mich/
die so gantz freventlich
sich wider mich thun setzten.

17.  Darumb wil ich HErr dancken dir/
und deinen Namen preisen
unter den Heyden/ weil du mir
so groß Heil thust beweisen/
Durch dein Gnad bin ich
ein König mächtig/
Deinn gsalbten David
mit Güt hast uberschütt
und seinen Samen ewig.