Mein Seel ist still in meinem Gott, SWV 159 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2017-08-28)  CPDL #46109:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-28).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.

General Information

Title: Mein Seel ist still in meinem Gott, SWV 159
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB

Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 62
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 62
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 61
Description: Psalm 62 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 62.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Mein Seel ist still in meinem Gott,
Der mir stets hilft aus Nöten,
Er ist mein Hilf, mein Schutz, mein Hort,
Er kann und will mich retten,
Kein Unfall wird mich stürzen nicht,
Den mir der Feind hat zugericht
Mit großer Macht und Listen.

2  Wie lang wird's denn so gehn daher,
Dass alle einem stellen?
Zu würgen ihn steht ihr Begehr,
Kurzum sie wolln ihn fällen,
Gleichwie ein alte hangend Wand,
Die aus Mutwill wird angerannt,
Bis sie zu Boden liege.

3  Ihr Herz, Mut, Sinn ist alls gericht,
Zu dämpfen den Gerechten,
Mit Lügen und mit falschem Gticht
Sie wider ihn stets fechten,
Sie fluchen doch im Herzen fort,
Wenn sie gleich gebn die besten Wort,
Die Leute zu betören.

4  Mein Seele harret nur auf Gott,
Der soll mein Hoffnung bleiben,
Er ist mein Hilf, mein Schutz, mein Hort,
Wenn sie zum Fall mich treiben,
Bei Gott ist mein Heil, meine Ehr,
Mein starker Fels, zum Schutz, zur Wehr,
Auf ihn ich mich verlasse.


 

5  Ach lieben Leut, hofft ja auf Gott,
Allzeit fest ihm vertrauet,
Schütt aus eur Herz in aller Not
Vor Gott, steif auf ihn bauet,
Der Herr ist unser Zuversicht,
Er wird uns g'wiss verlassen nicht
In allen unsern Nöten.

6  Die Menschenkind seind doch nichts wert,
So viel ihr sind auf Erden,
Auch die so groß und hoch geehrt,
Zunicht ihr Anschläg werden,
Wenigr denn nichts sie wägen all,
Ihr Pracht, Ruhm, Witz, Kunst allzumal
Ist eitel und vergebens.

7  Auf Unrecht, Frevel und Gewalt
Soll sich niemand verlassen,
Denn großer Pracht wird selten alt,
Wohl dem, der hält recht Maße,
Der nicht setzt sein Herz, Sinn und Mut
Auf Reichtum und vergänglich Gut,
Wenns ihm zufällt mit Haufen.

8  Gott hat ein teures Wort geredt
In seiner lieben Gmeine,
Ich hab es etlich mal gehört:
Gott ist mächtig alleine.
Du, Herr, bist gnädig und gerecht,
Du zahlst und gibst eim jeden Knecht
Nach seim Verdienst und Werken.

German.png German text

Original spelling:
1  Mein Seel iſt ſtill in meinem Gott/
Der mir ſtets hilft aus Nöthen/
Er iſt mein Hülff mein Schutz mein Hort/
Er kan und will mich retten/
Kein Unfall wird mich ſtürzen nicht/
Den mir der Feind hat zugericht
Mit groſſer Macht und Liſten.

2  Wie lang wirds denn ſo gehn daher/
Daß alle einem ſtellen?
Zu würgen ihn ſteht ihr Begehr/
Kurzumb ſie wolln ihn fellen/
Gleich wie ein alte hangend Wand/
Die aus Muthwill wird angerand/
Biß ſie zu Boden liege.

3  Ihr Hertz/ Muth/ Sinn iſt alls gericht
Zu dämpffen den Gerechten/
Mit Lügen und mit falſchem Gticht
Sie wider ihn ſtets fechten/
Sie fluchen doch im Hertzen fort/
Wenn ſie gleich gebn die beſten Wort/
Die Leute zu bethören.

4  Mein Seele harret nur auff Gott/
Der ſol mein Hoffnung bleiben/
Er iſt mein Hülff/ mein Schutz/ mein Hort/
Wenn ſie zum Fall mich treiben/
Bey Gott iſt mein Heil/ meine Ehr/
Mein ſtarcker Fels/ zum Schutz/ zur Wehr/
Auff ihn ich mich verlaſſe.


 

5  Ach lieben Leut hofft ja auff Gott/
Allzeit feſt ihm vertrawet/
Schütt aus ewr Hertz in aller Noth
Für Gott/ ſteiff auf ihn bawet/
Der Herr iſt unſer Zuverſicht/
Er wird uns gwiß verlaſſen nicht
In allen unſern Nöthen.

6  Die Menſchenkind ſeind doch nichts wert/
So viel ihr ſind auff Erden/
Auch die ſo groß und hoch geehrt/
Zunicht ihr Anſchleg werden/
Wenigr denn nichts ſie wegen all/
Ihr Pracht/ Ruhm/ Witz/ Kunſt allzumal
Iſt eitel und vergebens.

7  Auff Unrecht/ Frevel und Gewalt
Sol ſich niemand verlaſſen/
Denn groſſer Pracht wird ſelten alt/
Wol dem der helt recht Maſſe/
Der nicht ſetzt ſein Hertz/ Sinn und Muth
Auff Reichthumb und vergenglich Gut/
Wenns ihm zufellt mit Hauffen.

8  Gott hat ein tewres Wort geredt
In ſeiner lieben Gmeine/
Ich hab es etlich mal gehört:
Gott iſt mächtig alleine.
Du HErr biſt gnädig und gerecht/
Du zahlſt und giebſt eim jeden Knecht
Nach ſeim Verdienſt und Wercken.