Three Rilke Songs (Paul van Gulick): Difference between revisions

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'''Description:''' Three poems by Rainer Maria Rilke: "Tanagra", "Der Panther" and "Spanische Tänzerin"
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==Original text and translations==
==Original text and translations==
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{{Text|German|
'''Tanagra'''
'''Tanagra'''
Ein wenig gebrannter Erde,  
Ein wenig gebrannter Erde,
wie von großer Sonne gebrannt.  
wie von großer Sonne gebrannt.
Als wäre die Gebärde  
Als wäre die Gebärde
einer Mädchenhand  
einer Mädchenhand
auf einmal nicht mehr vergangen;  
auf einmal nicht mehr vergangen;
ohne nach etwas zu langen,  
ohne nach etwas zu langen,
zu keinem Dinge hin  
zu keinem Dinge hin
aus ihrem Gefühle führend,  
aus ihrem Gefühle führend,
nur an sich selber rührend  
nur an sich selber rührend
wie eine Hand ans Kinn.  
wie eine Hand ans Kinn.


Wir heben und wir drehen  
Wir heben und wir drehen
eine und eine Figur;  
eine und eine Figur;
wir können fast verstehen  
wir können fast verstehen
weshalb sie nicht vergehen, -  
weshalb sie nicht vergehen, -
aber wir sollen nur  
aber wir sollen nur
tiefer und wunderbarer  
tiefer und wunderbarer
hängen an dem was war  
hängen an dem was war
und lächeln: ein wenig klarer  
und lächeln: ein wenig klarer
vielleicht als vor einem Jahr.  
vielleicht als vor einem Jahr.


'''Der Panther'''
'''Der Panther'''
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe  
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.  
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe  
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.  
und hinter tausend Stäben keine Welt.


Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,  
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,  
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,  
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.  
in der betäubt ein großer Wille steht.


Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille  
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,  
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -  
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
und hört im Herzen auf zu sein.



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  • (Posted 2009-07-17)  CPDL #19518:   
Editor: Paul van Gulick (submitted 2009-05-20).   Score information: A4, 17 pages, 338 kB   Copyright: CPDL
Edition notes:

General Information

Title: Three Rilke Songs
Composer: Paul van Gulick
Lyricist: Rainer Maria Rilke

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB, with soprano solo
Genre: SecularLied

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 2008
Description: Three poems by Rainer Maria Rilke: "Tanagra", "Der Panther" and "Spanische Tänzerin"

External websites:

Original text and translations

German.png German text

Tanagra
Ein wenig gebrannter Erde,
wie von großer Sonne gebrannt.
Als wäre die Gebärde
einer Mädchenhand
auf einmal nicht mehr vergangen;
ohne nach etwas zu langen,
zu keinem Dinge hin
aus ihrem Gefühle führend,
nur an sich selber rührend
wie eine Hand ans Kinn.

Wir heben und wir drehen
eine und eine Figur;
wir können fast verstehen
weshalb sie nicht vergehen, -
aber wir sollen nur
tiefer und wunderbarer
hängen an dem was war
und lächeln: ein wenig klarer
vielleicht als vor einem Jahr.

Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Spanische Tänzerin
Wie in der Hand ein Schwefelzündholz, weiß,
eh es zur Flamme kommt, nach allen Seiten
zuckende Zungen streckt -: beginnt im Kreis
naher Beschauer hastig, hell und heiß
ihr runder Tanz sich zuckend auszubreiten.

Und plötzlich ist er Flamme, ganz und gar.

Mit einem Blick entzündet sie ihr Haar
und dreht auf einmal mit gewagter Kunst
ihr ganzes Kleid in diese Feuersbrunst,
aus welcher sich, wie Schlangen die erschrecken,
die nackten Arme wach und klappernd strecken.

Und dann: als würde ihr das Feuer knapp,
nimmt sie es ganz zusamm und wirft es ab
sehr herrisch, mit hochmütiger Gebärde
und schaut: da liegt es rasend auf der Erde
und flammt noch immer und ergiebt sich nicht -.
Doch sieghaft, sicher und mit einem süßen
grüßenden Lächeln hebt sie ihr Gesicht
und stampft es aus mit kleinen Füßen.