German text
Modernized spelling:
1 Herr, mein Gebet erhör in Gnad,
Mein Flehen lass doch finden Statt,
Nach deiner Treu und wahrem Wort
Ist's recht, dass mein Bitt werd erhört,
Ach Herr, geh nicht
Mit deim Knecht ins Gericht,
Denn sollts geschehn,
So wird vor dir kein Mensch bestehn.
2 Der Feind verfolgt die Seele mein,
Mein Leben soll vertilget sein,
Ins Finsternis werden gestellt,
Gleichwie die Toten in der Welt,
Mein Geist in mir
Sich ängstet für und für,
Im Leib mein Herz
Verzehret wird von Leid und Schmerz.
3 Wenn ich in meinem großen Leid
Gedenke an die vorig Zeit,
So lass ich mir die Werke dein
Und große Taten tröstlich sein;
Breit aus zu dir
Mein Hände mit Begier,
Mein Seel zuhand
Dürstet nach dir wie dürres Land.
4 Herr Gott, erhör mich gnädiglich,
Verzeuch mit deiner Hülfe nicht,
Denn sollt in Not ich länger stehn,
So müsst zuletzt mein Geist vergehn,
Verbirg doch nicht
Für mir dein Angesicht,
Sonst werd ich gleich
Dem, der sich in sein Grab verschleicht.
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5 Lass mich früh hören deine Gnad,
Nach dir mein Herz Verlangen hat,
Zeig mir den Weg, den ich soll gehn,
Auf dich soll mein Vertrauen stehn,
In aller Not
Hilf mir, du treuer Gott,
Von Feinden mein
Zu dir hab ich Zuflucht allein.
6 Nach deinem Wohlgefallen recht
Lehre mich tun, Herr, deinen Knecht,
Du bist mein Gott, auf ebner Bahn
Wollst du mich allzeit führen lan,
Dein guter Geist
Den rechten Weg mir weis,
Erquicke mich
Wegen deins Namens gnädiglich.
7 Führ meine Seel aus aller Not,
Recht nach deinem göttlichen Wort,
Verstör zu Grund die Feinde mein,
Wegen der Güt und Treue dein,
All, die mein Seel
Setzen in Angst und Quäl,
Bring um, wie recht,
Denn ich bin, Herr, dein treuer Knecht.
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German text
Original spelling:
1 Herr mein Gebet erhör in Gnad/
Mein Flehen laß doch finden Statt/
Nach deiner Treu und wahrem Wort
Iſts recht/ daß mein Bitt werd erhört/
Ach HErr geh nicht
Mit deim Knecht ins Gericht/
Denn ſolts geſchehn/
So wird für dir kein Menſch beſtehn.
2 Der Feind verfolgt die Seele mein/
Mein Leben ſol vertilget ſeyn/
Ins Finſternis werden geſtellt/
Gleichwie die Todten in der Welt/
Mein Geiſt in mir
Sich ängſtet für und für/
Im Leib mein Hertz
Verzehret wird von Leid und Schmertz.
3 Wenn ich in meinem groſſen Leid
Gedencke an die vorig Zeit/
So las ich mir die Wercke dein
Und groſſe Thaten tröſtlich ſeyn;
Breit aus zu dir
Mein Hend mit Begier/
Mein Seel zuhand
Dürſtet nach dir/ wie dürres Land.
4 HErr Gott/ erhör mich gnediglich/
Verzeuch mit deiner Hülffe nicht/
Denn ſolt in Noth ich lenger ſtehn/
So müſt zuletzt mein Geiſt vergehn/
Verbirg doch nicht
Für mir dein Angeſicht/
Sonſt werd ich gleich
Dem/ der ſich in ſein Grab verſchleicht.
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5 Las mich früh hören deine Gnad/
Nach dir mein Hertz Verlangen hat/
Zeig mir den Weg/ den ich ſol gehn/
Auff dich ſol mein Vertrawen ſtehn/
In aller Noth
Hilff mir/ du trewer Gott/
Von Feinden mein
Zu dir hab ich Zuflucht allein.
6 Nach deinem Wolgefallen recht
Lehre mich thun/ HErr deinen Knecht/
Du biſt mein Gott/ auff ebner Bahn
Wollſtu mich allzeit führen lan/
Dein guter Geiſt
Den rechten Weg mir weis/
Erquicke mich
Wegen deins Namens gnädiglich.
7 Führ meine Seel aus aller Noth/
Recht nach deinem göttlichen Wort/
Verſtör zu Grund die Feinde mein/
Wegen der Güt und Trewe dein/
All/ die mein Seel
Setzen in Angſt und Quel/
Bring umb/ wie recht/
Denn ich bin/ HErr/ dein trewer Knecht.
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